Pädagogische Schwerpunkte
Unsere pädagogischen Schwerpunkte entnehmen wir dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan (BEP). Wir fördern personale soziale, und lernmethodische Kompetenzen in all unseren drei Einrichtungen jeweils dem Alter der Kinder entsprechend und unterstützen sie so in ihrer Entwicklung. Wir fördern unsere Kinder altersübergreifend, unser Schwerpunkt liegt hier auf lebensweltorientierter Erfahrungserweiterung zur Entwicklung aller Schlüsselkompetenzen.
Im Folgenden haben wir für Sie die einzelnen Altersbereiche getrennt und die jeweiligen Schwerpunkte aufgezählt. Manche Schwerpunkte begleiten Sie durch alle drei Einrichtungsfelder andere wiederum beschränken sich auf ihre Altersgruppe.
Eingewöhnung
Der Übergang von der Krippe in den Kindergarten bedeutet für ihr Kind eine neue Herausforderung. Es muss neue Beziehungen zu den Betreuern aufbauen, sich an die neue Umgebung gewöhnen und sich mit dem geänderten Tagesablauf zu Recht finden.
Dadurch können Stresssituationen entstehen. Ihr Kind bewegt sich im Spannungsfeld der Neugier auf die Welt (hier der Kindergarten) und der Angst seine Bezugsperson zu verlieren.
Deshalb legen wir besonderen Wert diese sensible Zeit sorgsam und behutsam zu gestalten.
Das Eingewöhnungsmodell des Kindergartens finden Sie unter dem Punkt Formulare/ Downloads
Übergang Hort
Kommt ihr Kind dann in die Schule ist es Zeit für den Übergang in den Hort. Kinder, die bereits unseren Kindergarten besucht haben, genießen die Vorteile der hausinternen Transition.
Um Ihnen die neue Zeit zu erleichtern werden den neuen Kindern „Paten“ zugeteilt. Diese haben die Aufgabe ihrem Patenkind mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und im Alltag zu begleiten. Da ihr Kind bereits einige Übergänge bewältigt hat, benötigt der aktuelle eine weniger intensive Vorbereitung.
Trotzdem findet zu diesem Anlass noch ein Übergangselterngespräch (Fachkraft des Kindergartens, Fachkraft des Hortes, ein Elternteil) statt. In diesem Gespräch geht es um den aktuellen Entwicklungsstand ihres Kindes und um eventuelle Bereiche, die noch eine besondere Beachtung benötigen. Sie haben die Möglichkeit uns Fragen zu stellen, ihre Ängste zu äußern oder Besonderheiten mit uns zu besprechen.
Partizipation
Der Begriff der Partizipation (lat. particeps = teilhabend) bezeichnet grundsätzlich verschiedene Formen von Beteiligung, Teilhabe und Mitbestimmung. Partizipation in Kindertageseinrichtungen ist die altersgemäße Beteiligung der Kinder am Einrichtungsleben im Rahmen ihrer Erziehung und Bildung. Die Kinder bringen in einem von Wertschätzung geprägten Dialog sich und ihre Ideen, Meinungen, Empfindungen und Sichtweisen ein und beeinflussen aktiv ihren Alltag.
Die Aufgabe des pädagogischen Fachpersonals ist eine positive Grundhaltung zum Thema Partizipation. Die Kinder müssen als Gesprächspartner wahr- und ernst genommen werden, ohne dass die Grenzen zwischen Erwachsenen und Kindern verwischt werden.
Partizipation kann in unterschiedlichster Form stattfinden. Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen drei Varianten.
Projektbezogene Beteiligung
Ein zeitlich überschaubaren Rahmen, in dem sich die Kinder mit einem klar abgesteckten Thema befassen. Die Findung des Themas kann sowohl vom pädagogischen Fachpersonal als auch von den Kindern kommen. Wichtig ist, dass die Kinder aktiv bei der Bearbeitung mitwirken.
Umsetzung im Kindergarten:
- Themenfindung für das neue Gruppenprojekt
- Experten
- Aktionstische der Kinder (Bastelangebote, Brettspiele usw.)
- Demokratische Entscheidungen bezüglich des Übernachtungsfestes
Offenen Formen der Beteiligung
Dazu zählen Kinderkonferenzen und Erzähl- und Morgenkreise. Hier können die Kinder ihre Anliegen einbringen, diskutieren und damit Einfluss auf den Kita-Alltag nehmen. Die Zusammenkünfte können sowohl von den Fachkräften als auch von den Kindern moderiert werden.
Umsetzung im Kindergarten:
- Täglicher Morgenkreises (Welches Lied? Wer hat was zu besprechen? Usw.)
- Alltagsgestaltung (Wer möchte in den Garten? Was könnten wir turnen? Usw.)
Repräsentative Beteiligungsformen
Es handelt sich hierbei um den Kinderrat/das Kinderparlament. In den Kinderrat/ das Kinderparlament werden Delegierte der Kindergruppen gewählt. Die Gewählten sind in der Regel die älteren Kinder, die Lust haben ihr Mitbestimmungsrecht in der Kita wahrzunehmen und auch dazu in der Lage sind. Der Kinderrat/das Kinderparlament trifft sich regelmäßig in Dienstbesprechungen mit Mitgliedern des pädagogischen Teams oder der Einrichtungsleitung und befasst sich mit Themen, die die Kinder direkt betreffen.
Elternarbeit
Das Ziel der Elternarbeit ist das Erreichen einer Erziehungspartnerschaft zwischen den Eltern und dem pädagogischen Fachpersonal.
Dies bedeutet, dass sich beide Parteien füreinander öffnen, ihre Erziehungsvorstellungen transparent machen und kooperieren zum Wohle des jeweiligen Kindes.
Die wechselseitige Öffnung benennt nicht nur den Austausch wichtiger Informationen über das Verhalten ihres Kindes in der Kindertagesstätte und Familie, die Lebenslage der Familie oder ggf. auftauchende Probleme oder Belastungen sondern auch die transparente Gestaltung der pädagogischen Arbeit in der Kindertagesstätte.
So entwickeln beide Seiten ein Verständnis füreinander, werden zur Reflexion eigener Vorstellungen und Erfahrungen angeregt und erkennen die Kompetenzen des jeweils anderen an.
In unserer Einrichtung haben die Eltern die Möglichkeit an dem pädagogischen Alltag ihres Kindes teilzunehmen und zu hospitieren. Dies hat den Vorteil, dass Sie direkt den Kinderalltag kennen lernen können und Sie Anteil am Leben ihres Kindes in der Gruppe nehmen. Sie vermitteln Ihrem Kind dadurch ein großes Interesse an seinen Erlebnissen in der Kindertagesstätte.
Außerdem lädt das pädagogische Fachpersonal Sie einmal jährlich zu einem Entwicklungsgespräch über ihr Kind ein. Es dient dem gegenseitigen Austausch und es können Verabredungen für die Zukunft getroffen werden. Sollte der Bedarf eines Beratungsgespräches bestehen, dann zögern Sie nicht das pädagogische Fachpersonal darauf anzusprechen.
Des Weiteren findet einmal im Kindergartenjahr ein Elternabend statt. Je nach Zeitpunkt kann es ein Themen-, Kennenlern- oder Infoelternabend sein. Genaueres erfahren Sie über die Einladungen.
Zu guter Letzt besteht für Sie die Möglichkeit sich aktiv im Elternbeirat zu beteiligen. Zu Beginn des neuen Kindergartenjahres wird dieser von der Elternschaft demokratisch gewählt und führt sein Amt ein Jahr gewissenhaft. Der Elternbeirat dient als Vertreter für die gesamte Elternschaft der Kindertagesstätte.
Vorschule
Der Begriff Vorschule setzt sich aus drei verschiedenen Bereichen zusammen. Zum einen ist es eine sanfte Vorbereitung auf die Schule bereits vor der Einschulung. Das bedeutet ihr Kind wird an das Thema Schule von seinen Bezugserziehern der letzten drei Jahre herangeführt, z.B. wir melden uns, es gibt Hausaufgaben, Arbeitsblätter werden selbstständig ausgefüllt usw.
Des Weiteren ist es eine gezielte Förderung der einzelnen Entwicklungsbereiche speziell für Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren. Die vorschulischen Übungen orientieren sich dabei an den jeweiligen motorischen, sprachlichen, sozialen, kreativen, emotionalen und geistigen Fähigkeiten des einzelnen Kindes. Es werden einzelne Themenblöcke (z.B. Buchstaben, Zahlen und Mengen usw.) bearbeitet in denen wir die jeweiligen Fähigkeiten ihres Kindes fördern und ggf. unterstützen.
Zu guter Letzt ist die Vorschule eine altersadäquate Förderung der Eigenständigkeit und Selbstorganisation durch die Übertragung von Verantwortlichkeit. Dies fördern wir z.B. durch die Arbeit in Kleingruppen. Die Kinder bekommen Aufträge, die sie selbstverantwortlich ausführen müssen. Hier ist Kommunikation und die Arbeit im Team gefragt. Ferner sind die Kinder für die Erledigung ihrer Hausaufgaben verantwortlich. Hierbei ist nicht nur wichtig, dass sie erledigt werden sondern auch, wie sie erledigt wurden.
Besonders wichtig in der Arbeit mit den Vorschülern ist uns, dass ihre Kinder mit Freude lernen, wir sie bei der Bewältigung von Aufgaben anleiten, sie in der Lösungsfindung unterstützen und uns mehr und mehr zurückziehen und sie dadurch eigenständiger werden lassen.
Die einzelnen Themenblöcke der Vorschule finden Sie unter Formulare/ Downloads
Experten
Zwei der wichtigsten Punkte in der personalen Entwicklung ihres Kindes sind das Selbstwertgefühl und das positive Selbstkonzept. Diese beiden Begriffe bilden die Selbstwahrnehmung ihres Kindes und sind essentiell für seinen Weg durch das Leben.
Unter dem Begriff Selbstwertgefühl versteht man, wie ein Mensch seine Eigenschaften und Fähigkeiten bewertet. Ein hohes Selbstwertgefühl ist die Voraussetzung für Selbstvertrauen. Dieses entsteht nur wenn die Kinder sich angenommen, wertgeschätzt und respektiert fühlen.
Unter dem Begriff Selbstkonzept versteht man das Wissen über sich selbst. Dieses Wissen bezieht sich auf verschiedene Bereiche, wie auf die Leistungsfähigkeit in unterschiedlichen Lernbereichen (akademische Selbstkonzepte), auf die Fähigkeit mit anderen Personen zurecht zu kommen (soziales Selbstkonzept), darauf, welche Gefühle man in bestimmten Situationen erlebt (emotionale Selbstkonzepte) und darauf, wie fit man ist und wie man aussieht (körperliche Selbstkonzepte).
Diese beiden Kompetenzen werden bei uns in den sogenannten „Expertenrunden“ vereint. Ihr Kind sucht sich diesbezüglich einen Themenbereich aus, in dem es ein „Experte“ ist. An einem festgelegten Termin stellt ihr Kind sein Thema vor und erzählt den anderen Kindern etwas dazu bzw. bringt ihnen ein neues Thema näher. Besonders wichtig ist, dass sich Ihr Kind das Thema aussucht und mit Ihnen darauf vorbereitet. Es dürfen Plakate gestaltet und Bücher oder andere Utensilien mitgebracht werden.
Es ist für ihr Kind eine Herausforderung, der es sich stellt und die es meistern wird. Sie stehen im Mittelpunkt und sind nach ihren „Expertenrunden“ unglaublich stolz auf sich selber. Zumal sie wieder einmal ein paar Zentimeter gewachsen sind in ihrer Selbstwahrnehmung.
Begleiten und Fördern der elementaren Bereiche
Die Grundlage für die pädagogische Arbeit in bayerischen Kindertagestätten ist der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP). Dazu gehört die Förderung bestimmter Basiskompetenzen. Im Mittelpunkt steht nicht der Wissenserwerb, sondern die Vermittlung lernmethodischer Kompetenzen. Das Prinzip der ganzheitlichen Bildung beruht auf sinnlicher Wahrnehmung, Spiel und Bewegung. Die Kindertagesstätte ergänzt und unterstützt die Familie in ihrer Bildungs- und Erziehungsaufgabe.
Die Kinder werden auf ihrem Weg durch Beobachtung und individuelle Zuwendung von dem pädagogischen Fachpersonal begleitet, wobei die Bildung, Erziehung und Förderung überwiegend in natürlichen Alltagssituationen stattfinden, wie z. B. im Spiel, beim Essen, Anziehen, usw.
Das Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist, dass sich jedes Kind in seinem Tempo weiterentwickeln und in einer angenehmen Lernatmosphäre vielfältige Anreize und Neues für sich entdecken kann.
Dabei ist es wichtig, den Entwicklungsstand und die Bedürfnisse der einzelnen Kinder zu erkennen und zu berücksichtigen.
Um die Entwicklungsprozesse der Kinder kontinuierlich wahrzunehmen und dokumentieren zu können, arbeitet das pädagogische Fachpersonal mit einer umfangreichen Bildungsdokumentation. Grundlage für das Ermessen des Entwicklungsstandes eines jeden Kindes sind die Beobachtungsbögen SISMIK, SELDAK und PERIK.
Der Einsatz der Bögen in Kindertageseinrichtungen wurde durch die Neufassung der Ausführungsverordnung zum Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (AVBayKiBiG) zum 01.09.2008 verbindlich vorgegeben.
Zudem wird in regelmäßig stattfindenden Elterngesprächen mit den Eltern der Entwicklungsstand ihres Kindes ausführlich besprochen. So können sich die Eltern und das pädagogische Fachpersonal, falls nötig, stärkenorientierte Förderziele für das Kind entwickeln.
Resilienz
Die Förderung der Resilienz bei ihrem Kind liegt uns besonders am Herzen, da dies die Grundlage für eine positive Entwicklung, die Gesundheit, das Wohlbefinden und einer hohen Lebensqualität ist. Sie ist somit der Grundstein für einen kompetenten Umgang mit individuellen, familiären und gesellschaftlichen Veränderungen und Belastungen.
Resilienz zeigt sich erst dann, wenn riskante Lebensumstände vorliegen (z.B. bevorstehende Transitionen, Trennung der Eltern, Eingewöhnung in die Krippe) und es ihrem Kind gelingt diese erfolgreich zu meistern.
Resiliente Kinder verfügen über ein positives Selbstbild, sind in diesen schwierigen Zeiten dennoch lernbegeistert und blicken optimistisch in ihre Zukunft. Sie sind gewillt diese riskanten Lebensumstände in positiver Weise zu bewältigen.
Ihr Kind stellt sich einer solchen riskanten Lebenssituation bei dem Übergang von der Krippe in den Kindergarten. Doch durch Liebe, Zuwendung und einen herzlichen Umgang im Alltag geben wir ihrem Kind Halt und vermitteln Geborgenheit. Wir stärken ihr Kind in seinen Fähigkeiten und ermuntern es Lösungen für sich selber zu finden.
In seinem Entwicklungsverlauf wird Ihr Kind immer wieder mit neuen Situationen konfrontiert. So wird seine Resilienz gefördert, kann jedoch von der Zeit und Situationen hinweg variieren und sich verändern, je nachdem, welche Veränderungen und Belastungen ihr Kind zu bewältigen hat und wie ihm deren Bewältigung gelingt.
Gruppenthema
Die Projektarbeit ist eine Form des ganzheitlichen Lernens, man nennt es auch entdeckendes Lernen. Im Vordergrund steht der Prozess des Lernens, die Erfahrungen, die dabei gemacht werden und die Entwicklungsschritte aller Beteiligten. Unter Projektarbeit wird die Organisation eines Lernprozesses verstanden, der an der Lebensrealität ihres Kindes anknüpft und dadurch Spiel- und Lerninhalte im konkreten Tätigkeitsbezug vermittelt. Das systematische Aufarbeiten eines Themas über einen gewissen Zeitraum mit verschiedenen Hilfsmitteln steht dabei im Mittelpunkt. Projekte sind auf die Handlungen der Kinder gerichtet, diese vollziehen sich sowohl außerhalb als auch innerhalb der Einrichtung. Das pädagogische Fachpersonal, Kinder aber auch deren Eltern und Dritte können an der Projektarbeit beteiligt werden.
Im Kindergarten finden in regelmäßigen Abständen Gruppenprojekte auch genannt Gruppenthemen statt. Das pädagogische Fachpersonal und die Kinder entscheiden anhand der momentanen Gruppensituation, den aktuellen Themen der Kinder oder der Jahreszeit welches Thema behandelt/ vertieft werden soll. Die Dauer eines solchen Gruppenthemas wird individuell gehandhabt, d.h. es wird je nach Interesse und Neugier der Kindergruppe entschieden.
Bei der Bearbeitung des Gruppenthemas geht es nicht darum, dass die pädagogische Fachkraft alles vorbereitet sondern, dass die Kinder Erfahrungen aus erster Hand erwerben. Sie wollen nach Ursachen und Zusammenhängen suchen, selbst etwas bewirken und Antworten auf ihre Fragen finden. In diesem Prozess werden die Kinder von dem pädagogischen Fachpersonal unterstützt und begleitet.
Welches Thema gerade aktuell ist, können Sie stets anhand eines Aushanges, meist an der Gruppentür, nachlesen. Zudem zählt das pädagogische Fachpersonal einige zukünftige Angebote auf, die diesbezüglich stattfinden werden. Sollten Sie Fragen oder Anregungen, Bücher oder ähnliche Materialien haben, dann dürfen Sie sich gerne bei uns melden bzw. sie uns zur Verfügung stellen.